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KIBS: Beratungsstelle für männliche* Opfer von sexualisierter und häuslicher Gewalt

Gewalt in der Familie oder durch sexualisierte Übergriffe betrifft nicht nur Frauen. Auch Jungen* und junge Männer* können Opfer von Gewalt werden, und dennoch bleibt ihre Betroffenheit oft unbeachtet. Die Kontakt-, Informations- und Beratungsstelle KIBS in München setzt sich genau hier an und bietet eine Anlaufstelle für männliche* Opfer von sexualisierter oder häuslicher Gewalt. Mit ihrer spezialisierten Beratung hilft KIBS Jungen* und jungen Männern* bis 27 Jahre, die schwierigen Erfahrungen zu verarbeiten und einen Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu finden.

Warum ist eine Beratungsstelle wie KIBS notwendig?

Obwohl sexualisierte und häusliche Gewalt gegen Jungen* und Männer* weniger thematisiert wird, zeigen Studien, dass auch sie in erheblichem Maße betroffen sind. Viele Betroffene schämen sich oder fühlen sich isoliert, da der gesellschaftliche Fokus häufig auf weiblichen Opfern liegt. Dies kann dazu führen, dass Jungen* und junge Männer* ihre traumatischen Erlebnisse nicht ansprechen oder keine Hilfe in Anspruch nehmen.

Hier setzt KIBS an. Die Beratungsstelle in München, die vom KINDERSCHUTZ MÜNCHEN betrieben wird, bietet eine sichere Umgebung, in der betroffene Jungen* und junge Männer* Unterstützung erhalten, ohne stigmatisiert zu werden. Die Beratung kann auf Wunsch anonym erfolgen, um den Betroffenen größtmöglichen Schutz und Vertrauen zu gewährleisten.

Wer kann sich an KIBS wenden?

KIBS richtet sich speziell an männliche* junge Menschen bis 27 Jahre, die in Bayern leben und von sexualisierter oder häuslicher Gewalt betroffen sind. Dies schließt sowohl direkte Opfer als auch gefährdete Personen ein. Jungen* und junge Männer* im Alter von sechs bis 27 Jahren, die häusliche Gewalt erleben oder erlebt haben, können die Beratungsdienste in Anspruch nehmen. Auch deren Angehörige und Bezugspersonen werden unterstützt, da sie oft eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der traumatischen Erlebnisse spielen.

Zusätzlich bietet KIBS Fachkräften wie Lehrern, Sozialarbeitern oder Erziehern Beratung an, wenn sie den Verdacht haben, dass ein Junge* in ihrem Umfeld Opfer von Gewalt geworden sein könnte.

Welche Unterstützung bietet KIBS?

Die Beratungsstelle KIBS arbeitet mit pädagogischen Fachkräften, die speziell auf den Umgang mit traumatisierten Jungen* und jungen Männern* geschult sind. Ihr Angebot umfasst:

  • Individuelle Beratung und Betreuung: KIBS bietet eine individuelle, auf den jeweiligen Bedarf abgestimmte Beratung. Die Fachkräfte helfen den Betroffenen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten und entwickeln gemeinsam mit ihnen Strategien, um das Erlebte zu bewältigen.

  • Anonyme Beratung: Auf Wunsch kann die Beratung vollkommen anonym erfolgen, um den Betroffenen einen sicheren Raum zu bieten, in dem sie ihre Erlebnisse vertraulich besprechen können.

  • Unterstützung für Angehörige: Oft sind Eltern, Geschwister oder andere enge Bezugspersonen ebenso betroffen und benötigen Hilfe, um das Erlebte zu verstehen und den Betroffenen zu unterstützen. Auch ihnen steht KIBS mit Rat und Tat zur Seite.

  • Präventive Maßnahmen: Neben der akuten Hilfe bietet KIBS auch Präventionsarbeit an. Fachkräfte werden dabei unterstützt, Missbrauch oder Gewalt frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Gewalt gegen Jungen* und junge Männer*: Ein oft unterschätztes Problem

Häusliche und sexualisierte Gewalt wird in vielen Fällen nicht direkt sichtbar. Häufig leiden Jungen* und junge Männer* im Stillen, weil sie sich schämen oder die gesellschaftliche Erwartung, „stark“ zu sein, ihnen das Eingeständnis von Schwäche erschwert. Viele der Betroffenen kämpfen im Laufe ihres Lebens mit den psychischen und physischen Folgen dieser Gewalt, die unbehandelt zu langfristigen Problemen führen kann.

Durch das spezialisierte Angebot von KIBS erhalten betroffene Jungen* und junge Männer* die Möglichkeit, über ihre Erlebnisse zu sprechen, Unterstützung zu erhalten und die ersten Schritte zur Heilung zu gehen. Diese Art von Unterstützung ist in Bayern einzigartig und dringend notwendig.

Die Bedeutung von anonymen und vertraulichen Beratungsangeboten

Ein entscheidender Aspekt des Angebots von KIBS ist die Möglichkeit, die Beratung anonym und vertraulich in Anspruch zu nehmen. Viele Jungen* und junge Männer* haben große Hemmungen, über ihre Erfahrungen zu sprechen – sei es aus Angst vor Konsequenzen, aus Scham oder weil sie sich selbst Vorwürfe machen. Die Anonymität der Beratung senkt diese Schwelle und ermöglicht es den Betroffenen, sich frei zu öffnen.

Unterstützung durch KIBS: Was können Sie tun?

Die Arbeit von KIBS ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Gewalt an Jungen* und jungen Männern*. Auch Sie können helfen, indem Sie auf das Thema aufmerksam machen oder die Arbeit des KINDERSCHUTZ MÜNCHEN unterstützen.

Wenn Sie selbst betroffen sind oder jemanden kennen, der Hilfe benötigt, zögern Sie nicht, sich an KIBS zu wenden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website von KIBS. Jede Form der Unterstützung – sei es durch Aufklärung oder finanzielle Mittel – trägt dazu bei, dass Jungen* und junge Männer* in Not die Hilfe bekommen, die sie benötigen.


Häufig gestellte Fragen

1. Wie kann ich mich an KIBS wenden?
KIBS ist telefonisch oder per E-Mail erreichbar. Auf Wunsch können die Beratungen anonym erfolgen. Alle Kontaktinformationen finden Sie auf der Website des Kinderschutz München.

2. Ist die Beratung bei KIBS kostenfrei?
Ja, die Beratung bei KIBS ist für alle Betroffenen kostenfrei.

3. Kann ich als Fachkraft KIBS kontaktieren?
Ja, KIBS bietet auch Beratungen für Fachkräfte an, die den Verdacht haben, dass ein Junge* von sexualisierter oder häuslicher Gewalt betroffen sein könnte.

4. Was passiert, wenn ich mich an KIBS wende?
Zunächst findet ein vertrauliches Gespräch statt, in dem die Situation besprochen wird. Danach wird gemeinsam überlegt, welche weiteren Schritte notwendig und hilfreich sind.

5. Werden bei KIBS auch Eltern beraten?
Ja, die Fachkräfte von KIBS stehen auch Eltern und anderen Angehörigen zur Verfügung, um sie zu unterstützen und aufzuklären.